Was als kleine Fischerdörfer an der Karibikküste einer winzigen Insel begann, hat sich inzwischen zu der Urlaubs- und Vergnügungs-Zentrale Mexikos gemausert. Die Stadt Cancún liegt auf der Halbinsel Yucatán, direkt an der Ostküste Mexikos und bietet sich für eine entspannte Sprachreise an.
Praktische Infos
Heute leben in Cancún über 500.000 Einwohner. Neben dem sonnigen Wetter und den langen Stränden überzeugt die Stadt vor allem durch ihre Nähe zur Karibik. Sie liegt in der zentralmexikanischen Zeitzone und ist somit sieben Stunden hinter deutscher Zeit zurück. Nicht zu unterschätzen ist der Wert, den die Tourismusindustrie für Cancún in den letzten Jahrzehnten gewonnen hat.
So ist die Stadt insgesamt stark auf Touristen und Urlauber ausgerichtet. Insbesondere auf der langgestreckten dünnen Halbinsel mit ihren langen Sandstränden finden sich Hotels und noch mehr Hotels aneinandergereiht. Daher hört man in Cancún neben Spanisch auch häufiger amerikanisches Englisch und kann in einigen touristischen Restaurants oder Geschäften nicht nur mit Pesos, sondern auch mit amerikanischen Dollar bezahlen.
Infrastruktur und Verkehr
Wer ein Auto mieten möchte, wird in Cancún schnell fündig. Aufgrund der Menge an Touristen, die jedes Jahr in die Stadt kommen, gibt es eine Menge an Autovermietungen, die miteinander konkurrieren. Notwendig ist es jedoch eigentlich nicht, mit dem Auto die Region zu erkunden – denn dies geht auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln problemlos.
Cancún hat ein sehr gut ausgebautes Busnetz, mit dem man beinah alle Ecken der Stadt erreichen kann, und das für weniger als 10 Pesos. Busse sind daher bei weitem die günstigste Möglichkeit zur Fortbewegung. Darüber hinaus gibt es Taxis, die allerdings vor den Hotels und Restaurants meist teurer sind, als wenn man eins auf der Straße anhält. Für Busreisen in andere Orte auf der Halbinsel Yucatán kann man vom Busbahnhof in der Avenida Tulum (Fern)Busse nehmen, wobei es sich empfiehlt, einige Tage vorher zu reservieren.
Reiseempfehlung
In Cancún scheint die Sonne – das ganze Jahr über durchschnittlich zwischen fünf und sieben Stunden pro Tag. Die Jahreszeiten teilen sich in Trocken- und Regenzeit ein. In den Sommermonaten wird es besonders heiß, teilweise recht schwül und es regnet sehr viel und sehr stark. Als beste Jahreszeit für eine Sprachreise nach Cancún empfiehlt sich der späte Frühling: Besonders die Monate April und Mai überzeugen mit kaum Regen, viel Sonne, niedriger Luftfeuchtigkeit und Wassertemperaturen bereits um 26°C.
Vorsichtsmaßnahmen
Cancún ist insbesondere ein Ort für Reisende, Touristen und Rentner und wird daher oft auch das „Miami von Mexiko“ genannt. Die Region ist im Vergleich zum Rest des Landes sehr sicher, die Kriminalitätsrate niedrig. Dennoch sollte man inmitten der modernen Hochhäuser und Hotels nicht vergessen, dass die Stadt sich in einem Schwellenland befindet und gewisse Vorsichtsmaßnahmen nicht vergessen werden sollten. Wasser aus dem Hahn ist generell nicht trinkbar. Essen sollte stets gut durch gekocht werden und ungeschältes Obst sowie rohes Gemüse vermieden werden.
Auch, wenn man sich inmitten der Touristen etwas sicherer fühlen kann, sollte man es vermeiden, nachts allein durch die Stadt zu laufen. Weitere Informationen zu Sicherheitsvorkehrungen, Schutzimpfungen und ähnlichem sind auf der Website des Auswärtigen Amtes zu finden.
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Geschichte & Kultur
Die Geschichte Cancúns reicht weit in das Zeitalter der Mayas zurück. Die größten Veränderungen der Stadt ereigneten sich jedoch in den letzten Jahrzehnten, als die mexikanische Regierung begann, das touristische Potential der Region auszuschöpfen.
Ursprünglich war die Halbinsel Yucatán das Siedlungsgebiet der Mayas. Dieses mesoamerikanische indigene Volk stellte eine Hochkultur dar: Sie errichteten Städte und Tempel, um ihre Götter zu verehren, hatten ein Schriftsystem, nutzen die Jagd und das, was ihre Umgebung ihnen bot.
Cancún war ursprünglich eine Insel mit der Karibikküste im Osten und der Lagune Nichupté im Westen. Die Insel stellte für die Mayas eine exzellente Möglichkeit zur Fischerei für ihre tägliche Versorgung dar. Im 16. Jahrhundert wurden die Halbinsel Yucatán sowie nach und nach ganz Mexiko von spanischen Eroberern wie Hernán Cortés eingenommen und ans spanische Königreich annektiert. Eins der Resultate dieser Conquista war, dass die Maya-Bevölkerung aufgrund der Kriege mit den Spaniern sowie durch Hungersnöte und Krankheiten stark dezimiert wurde, bis schließlich nur noch kleine Maya-Siedlungen auf der Isla Mujeres und der Cozumel-Insel übrig waren.
"Wiederentdeckung" und touristische Förderung
Ende der 1960er Jahre wurde die mexikanische Regierung auf die Gegend um Cancún aufmerksam und stellte Studien an, inwieweit die Region touristisch geeignet sei. Noch 1970 lebten nur wenige hundert Leute auf der Insel Cancún und im nahegelegenen Fischerdorf Puerto Juárez. Nachdem entschieden wurde, die Gegend finanziell zu fördern und die Tourismusindustrie dort anzukurbeln, waren schnell Städteplaner, Banken und Bauunternehmen vor Ort.
Über einen Damm wurde Cancún mit dem Festland verbunden und der Sandstrand wurde für die zahlreichen Hotelanlagen, die in den Folgejahren hier errichtet wurden, erweitert. Seither ist die Einwohnerzahl auf über eine halbe Million angestiegen, und die Stadt ist aufgrund ihrer exzellenten Lage und ihres warmen, sonnigen Klimas das ganze Jahr über eins der beliebtesten Urlaubs- und Flitterwochen-Ziele weltweit. Gemäß dem Plan der touristischen Förderung befinden sich hier neben der Masse an Hotels vor allem viele Reiseunternehmen, Einkaufszentren, Restaurants, Bars und Clubs.
Kultur und Geschichte
Wer auf seiner Sprachreise auch Museen, Theater, Opern oder andere kulturelle Highlights erleben möchte, ist in Cancún quasi fehl am Platz. In der Stadt selbst befinden sich kaum Sehenswürdigkeiten oder Möglichkeiten für kulturelle Unternehmungen. Dennoch lässt sich die Geschichte der Region auf eindrucksvolle Weise erforschen: In mehreren umliegenden Orten können alte Maya-Städte, Ruinen und Tempel besichtigt werden.
In der Stadt Tulum (130 Kilometer südlich von Cancún) befindet sich eine Ruine der Mayas direkt auf den Klippen. Interessante Sehenswürdigkeit ist El Castillo, die Burg der Ruine. Weiter im Landesinneren (etwa 200 Kilometer westlich von Cancún) ist die Stadt Chichén Itzá gelegen.
Seit 20 Jahren ist sie UNESCO Welterbestätte und inzwischen auch eins der neuen sieben Weltwunder. Besonders herausragend: der Tempel von Kukulcan, eine Pyramide, die auf zwei Seiten Stufen aufweist und von außen – mit mehr oder weniger körperlicher Anstrengung – zu erklimmen ist. Wer sich über die Geschichte der Maya-Hochkultur auf Yucatán und im Gebiet um Cancún informieren möchte, wird von diesen Stätten und Ruinen beeindruckt werden.
Sehenswertes & Erleben
Strand und Wasser
Nicht umsonst ist Cancún der beliebteste Urlaub-, Entspannungs- und Party-Ort Mexikos. Direkt an der Küste gelegen, überzeugt die Stadt mit viel Sonne und wunderschönen feinsandigen Stränden und ist ein wahres Mekka für Freunde der Wassersportaktivitäten.
Tauchen, Schnorcheln, Segeln, Angeln, mit dem Boot über die Wellen cruisen – Wasserratten kommen in Cancún voll auf ihre Kosten. Es gibt über 25 Wassersport Center in der Stadt, die beispielsweise Ausflüge an das Mesoamerikanischen Korallenriff – das zweitgrößte Riff der Welt – veranstalten. Beim Tauchen oder Schnorcheln kann man hier die faszinierende Welt unter der Meeresoberfläche entdecken.
Idyllische Inseln
Unweit der Küste liegt die Isla Mujeres, die aufgrund ihrer Nähe zu Cancún und ihrem karibischen Flair ein besonders beliebtes Ausflugsziel darstellt. Fähren verkehren tagsüber alle halbe Stunde zwischen Puerta Juárez und der Insel. Wer keine touristischen Aktivitäten, sondern unberührte(re) Natur erleben möchte, kann einen Ausflug zur Isla Contoy unternehmen: Sie ist offizieller Nationalpark und mit über 150 Vogelarten der wichtigste Nistplatz in der mexikanischen Karibik. Holbox ist eine weitere Insel, die etwa 42 Kilometer von Cancún entfernt liegt und etwas mehr Ruhe und Natur bietet als die Stadt. Auf ihr sind viele wilde Tierarten wie Delphine, Flamingos, Schildkröten, Pelikane oder Krokodile beheimatet.
Zurück an Land
In Cancún befindet sich eine große Vielzahl an Restaurants. Wer es etwas günstiger und weniger überlaufen mit Touristen mag, sollte die Restaurants in der Hotel-Zone vermeiden und stattdessen im Stadtzentrum essen gehen. Auf der Avenida Tulum und der Calle Yaxchilan gibt es von Steak über Meeresfrüchte, von exotisch bis südamerikanisch für jeden Geschmack etwas – und mitunter wird man auch Live-Einlagen von Mariachis miterleben.
In einem Ferien-Ort wie Cancún gibt es selbstverständlich eine Fülle an Shopping-Möglichkeiten. Wer die Hotel-Zone vermeiden möchte, kann in die Plaza Las Americas im Stadtzentrum gehen. Empfehlenswert ist auch der Mercado 28, ein riesiger Flohmarkt, auf dem sich sowohl Antiquitäten, Handarbeiten als auch Kleidung aus Boutiquen finden lassen.
Nachtleben
Cancún ist bekannt für sein pulsierendes Nachtleben mit einer riesigen Auswahl an Clubs, Bars und Live-Musik. Wer neben dem Sprachenlernen auch feiern, tanzen und sich unter Leute mischen möchte, der wird in Cancún voll und ganz auf seine Kosten kommen.
Viele der Clubs bieten Entertainment-Specials wie Akrobatik, Karaoke oder Showeinlagen, zum Beispiel im Bulldog Café, im Cocobongo oder auch im Basic, das direkt über einer der Lagunen der Stadt gebaut wurde. Wer lieber etwas weniger Action möchte, um sich mit Freunden einen schönen Abend zu machen, für den sind lockere Pubs wie das Señor Frogs oder chillige Bars wie die Thai Lounge zu empfehlen. Wofür man sich auch entscheidet – unvergessliche Abende sind in Cancún beinah vorprogrammiert.