Für wen Französisch Lernen und Wassersportarten die ideale Verbindung sind, der wird in Marseille fündig. Die französische Hafenstadt lockt mit viel Historie, Sehenswürdigkeiten und Kultur, bietet aber alle Annehmlichkeiten einer modernen Großstadt, kombiniert mit dem Urlaubsflair des Mittelmeers. Ideal für eine Sprachreise.
Praktische Infos
Südfrankreichs Mittelmeerstadt Marseille ist die drittgrößte in Frankreich und das wirtschaftliche Zentrum der Region Provence-Alpes-Côte d'Azur. Die Stadt ist Verwaltungssitz des Departement Bouches-du-Rhône. Sprachreisen nach Marseille sind beliebt, da Marseille mondänes Stadtleben mit Urlaubsflair bietet.
In Marseille pulsiert das Leben zwischen historischen Plätzen, Gebäuden und den modernen Bauten und Errungenschaften wie beispielsweise dem Triumpfbogen (Arc de Triomphe). Selbstverständlich hat Marseille alles zu bieten was eine moderne Großstadt ausmacht: unzählige Museen, historische Sehenswürdigkeiten, große Boulevards zum Flanieren, moderne Shoppingzentren und viele kleine, gemütliche Cafés. Eine Sprachreise nach in die Stadt an der Rhône verbindet mediterranes mit Kunst, Kultur und Großstadtleben.
Bescheidener Nahverkehr
Im Gegensatz zu anderen Großstädten Frankreichs ist der Nahverkehr in Marseille eher bescheiden ausgebaut. Es gibt ganze zwei Metrolinien für über 800.000 Einwohner.
Métro 1 beginnt im Nordosten (La Rose), durchquert die Stadt in einem Bogen (u.a. wird der Bahnhof "St-Charles" und der Alte Hafen "Vieux Port" bedient), um wieder nach Osten (Krankenhaus La Timone) abzubiegen. Eine Verlängerung über den zweitwichtigsten Bahnhof La Blancarde hinaus ist geplant.
Métro 2 beginnt im Nordwesten (Bougainville) und durchquert die Stadt nach Südosten (Ste Maguerite-Drômel). Sie bedient insbesondere den (Fähr-)Hafen „Joliette“, den Bahnhof „St-Charles“ und den „Rond-Point du Prado“, von dem aus man den Stadtstrand am Prado mit Bussen, sowie den Haupteingang des Stade Vélodrome zu Fuß erreicht. Beide Linien treffen sich in „Castellane“ und am Bahnhof. Allerdings fahren Linienbusse in den einzelnen Stadtteilen und eine Straßenbahn.
Der Ausbau der Straßenbahn soll starke Verkehrsbehinderungen des Straßenverkehres nach sich gezogen haben. Marseilles wichtige Sehenswürdigkeiten, der alte Hafen und das Zentrum werden von den öffentlichen Verkehrsmitteln angefahren. Wer sein Ziel nicht mit dem Nahverkehr erreichen kann, geht zu Fuß, fährt Fahrrad oder Taxi. Ein Mietwagen für Ausflüge ins Umland lohnt sich.Man sollte sich jedoch gut überlegen, ob man mikt dem Auto auch ins zentrum von Marseille fährt. Einen Parkplatz zu finden gleicht einem Lottogewinn und die Straßenführung ist für nicht-heimische eher verwirrend.
Sprachreisen nach Marseille entdecken
Geschichte & Kultur
Zinn, Bronze, Töpferwaren oder Schmuck waren ausschlaggebend für die Beliebtheit von Marseille. Schon im 7. Jahrhundert vor Christus besuchten griechische Seehändler die südfranzösische Küste, um mit ligurischen Stämmen Handel zu betreiben.
Der natürliche Hafen des heutigen Marseille wurde gerne und häufig angesteuert, denn dort waren die Galeeren vor Wind und Wellen geschützt. Lokale ligurische Fürsten gründeten bald eine dauerhaft bewohnte Siedlung, eine Handelspräsenz und nannten diese Massalia. Der Legende nach hatte sich eine ligurische Fürstentochter bei einem Fest in einen der griechischen Seehändler, einer der Ehrengäste, verliebt. Nach der Hochzeit brachte sie das Land um den alten Hafen von Marseille mit in die Ehe ein. Marseille wurde der Legende nach also aus der Liebe heraus gegründet.
Antiker Handelsstützpunkt und Kolonialisierung
Der Hafen in Marseille wurde zu einem Handelsstützpunkt. Die Schiffe blieben vor Wind und Wetter geschützt, Griechen betrieben regen Handel mit den Liguren und mit der Zeit wuchs der Handelsstützpunkt Massalia zu einer großer griechischen Kolonie heran. Durch die günstige natürliche Lage als Endpunkt der Rhône-abwärts führenden Handelsstraße wurde Massalia bald zur reichsten und größten griechischen Stadt am westlichen Mittelmeer. Der griechische Einfluss reichte sogar bis in den Sprachgebrauch, der auch noch heute wenige Spuren hinterlassen hat.
Auch Malaga, Korsika und Nizza wurden von den griechischen Seehändlern besiedelt, die eine Kolonie nach der anderen gründeten. Massalia gewann von Jahr zu Jahr an Bedeutung, der Handel lief gut. Bald wurden aus Massalia Siedler geschickt, die weitere Handelsposten und Kolonien bis hin nach Spanien gründen sollten. Im Jahr 125 vor Christus rief Massalia römische Truppen auf, um gegen gallische Angriffe zu helfen. Die Römer kamen zur Stelle, halfen und sahen die günstige Gelegenheit, Massalia zu erobern.
Marseille war schließlich bis zur Rhône-Mündung von Rom erobert worden. Die Stadt wurde in die römische Provinz Narbonensis umgewandelt und blieb bis zum Ende des Römischen Reiches dessen Bestandteil.
1481 – Marseille wird mit Frankreich vereinigt
Nachdem Marseille eine Bischofsresidenz war, an die Goten und Franken verfiel, von den Sarazenen zerstört wurde und von Liguren wieder aufgebaut, wurde Marseille im 10. Jahrhundert den Vicomtes de Marseille, eine Adelsfamilie unterstellt. Seit dem Jahr 1216 wurde Marseille eine eigenständige Republik und 1481 schließlich mit Frankreich vereinigt.
Die Bevölkerung von Marseille war seit jeher stolz und unabhängig und im ganzen Land bekannt. Als tapfere Kämpfer aus Marseille in Paris für Frankreich kämpften sangen sie ein Lied, dass als Marseillaise bekannt wurde. Am 14. Juli 1795 wurde die Marseillaise zur französischen Nationalhymne erklärt.
Neuzeit – Marseilles Bedeutung nimmt stetig zu
Im 19. Jahrhundert war der Hafen von Marseille der bedeutendste des französischen Kaiserreiches – vor allem durch den Handel mit den französischen Kolonien Afrika und Indochina. Die Entwicklung und Bedeutung des Hafens verstärkte sich noch mit dem Beginn der Industrialisierung.
Marsaille bis heute
Die Stadt im Süden Frankreichs wuchs in der Nachkriegszeit unaufhörlich weiter. Aufbau bis in die 1970er Jahre und dann folgten Marseilles schlechte Zeiten: Zunehmende Kriminalität und Verschmutzung verschönerten die Stadt nicht gerade. Viele Menschen wanderten ab und kehrten dem einst glänzenden Marseille den Rücken zu.
Seit den 1990er Jahren versucht die Stadt die Probleme wieder in den Griff zu bekommen, mit Erfolg. Die Wirtschaft wächst, neue Industriegebiete entstehen und das Stadtbild soll Schritt für Schritt verschönert werden.
Sehenswertes & Erleben
Die südfranzösische Stadt Marseille ist nicht nur bekannt für Sprachreisen, sondern auch für ihre zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Die meisten befinden sich am alten Hafen, so dass man sie optimal zu Fuß erreichen kann.
Der alte Hafen bildet das touristische Zentrum der Stadt. Am Ufer führen drei Straßen entlang an denen sich Restaurants und Cafés. Von den Cafés aus kann man den Hafen sehr gut beobachten: Noble Yachten drängeln sich an den Stegen. Am nördlichen Teil des Hafens verkaufen die Fischer ihre Fänge. Hier wird um den frischesten und kräftigsten Fang gefeilscht. Und genau hier, am alten Hafen befindet sich das ursprüngliche Marseille, vor etwa 2500 Jahren gegründet. Am schönsten ist der Hafen bei Nacht – jeder sollte das am besten selber herausfinden – denn die Lichter der Restaurants leuchten und funkeln im Wasser. Ein kleines Highlight während einer Sprachreise nach Marseille, ist ein Spaziergang um den Marseiller Hafen bei Nacht. Da kommt Mittelmeerstimmung und Sprachreisen-Freude auf.
Zitadellen in Marseille
Auf der südlichen Seite des Hafens befinden sich zwei sehenswerte Zitadellen: Auf der rechten Seite das Fort St. Jean und auf der linken Seite das Fort St. Nicolas. Diese Zitadellen bilden quasi das Eingangstor zum Hafen. Ursprünglich wurden diese Festungen zum Schutz der Stadt, aber auch, um Macht auszudrücken, gebaut.
Hinter dem Fort Saint Nicolas befindet sich ein kleiner Park namens Jardin du Pharo mit dem gleichnamigen Schloss. Von diesem etwas höher gelegenen Fleck hat man einen wunderschönen Ausblick sowohl auf den alten Hafen als auch auf den großen Stadthafen.
Cathédrale de la Major
Nördlich des alten Hafens entdeckt man bei einem Spaziergang eine riesige Kirche, die Cathédrale de la Major. Die Kirche wurde im 11. Jahrhundert erbaut und soll zu den schönsten romanischen Kirchen in Europa zählen. Im 19. Jahrhundert ließ die katholische Kirche die Kathedrale neu bauen. Die Größe der Kirche sollte schon früh ein klares Zeichen setzen: In Marseille hat das Christentum die Oberhand. Ankommende Schiffe konnte die Kathedrale daher schon von weitem erkennen.
Weitere Sehenswürdigkeiten
Neben den erwähnten gibt es in Marseille noch weitere Sehenswürdigkeiten. In den unzähligen Museen oder anderen Kirchen kann man die Zeit bei schlechtem Wetter verbringen. Zahlreiche interessante Plätze, Bauwerke oder Parks bieten ebenfalls volles Kulturprogramm. Eines der bekanntesten Bauwerke ist der Arc de Triomphe.
Eine kleine Felseninsel sollte noch während einer Sprachreise besucht werden, und zwar die Insel, die der Schriftsteller Alexandre Dumas weltberühmt gemacht hat. Im sogenannten Château d'If soll einst der Graf von Monte Christo gesessen haben. Natürlich hat dort nie ein solcher Graf gesessen, aber die Insel ist so berühmt, dass jährlich tausende von Marseille-Besuchern eine kleine Schiffsfahrt zu dem berühmten Fleck machen. Vom Schiff aus hat man einen bemerkenswerten Blick auf die französische Metropole.
Über viele Jahrhunderte war die Felseninsel mit dem Château eine Gefängnisinsel. Dort wurden die Aufständischen gegen König und Staat ausgesetzt und inhaftiert.